Die EU zähmt endlich das Kabelchaos bei Computern

Die EU zähmt endlich das Kabelchaos bei Computern und erzwingt einen einheitlichen USB-C-Standard für alle Geräte
Es hat die Tech-Welt nur rund 45 Jahre gekostet, sich auf ein einziges Kabel zu einigen. Die Europäische Union tut nun endlich etwas Sinnvolles: Sie verpflichtet bis 2028 alle Netzteile zu USB-C. Das bedeutet, dass Handys, Tablets, Laptops und praktisch alle anderen Geräte mit Netzanschluss künftig mit USB-C funktionieren müssen.
Diese Regel betrifft nicht nur die Geräte – sie gilt auch für die Ladegeräte selbst. Jedes Netzteil muss über einen abnehmbaren USB-C-Stecker verfügen und seine Leistungsdaten klar angeben, damit Verbraucher sofort erkennen können, ob ein Kabel einen Kaffeetassen-Heizer oder ein Notebook versorgen kann. Laut EU geht es darum, Elektroschrott zu reduzieren – aber ehrlich gesagt geht es auch darum, uns vor jener Schublade voller rätselhafter Kabel zu retten, die wie ein Nest schwarzer Schlangen aussieht.
Laut der EU-Richtlinie 2022/2380 könnte dieser Schritt helfen, Ladegerät-Abfälle zu reduzieren und den Verbrauchern mehr Klarheit zu verschaffen. Bis 2030 rechnen die Regulierungsbehörden mit erheblichen Energieeinsparungen – und vielleicht, nur vielleicht, mit etwas weniger Kopfschmerzen für uns alle.
Der USB-Markt feiert immer noch, als wäre es 1999
Während Marketing-Teams lautstark USB 4 und Thunderbolt 5 bewerben, basiert der Großteil der Welt immer noch auf älterer Technik. Der klassische USB-Markt ist ein Milliardengeschäft. Hersteller geben diese Einnahmen nicht freiwillig auf – es sei denn, jemand wie die EU zwingt sie dazu.
Die Industrie bewegt sich nicht so schnell wie Pressemitteilungen. Irgendwo da draußen läuft noch immer eine CNC-Maschine aus den 1980ern – dank eines USB-zu-Seriell-Adapters. Hübsch ist das nicht, aber es funktioniert. Ingenieure nennen das „Produktionskontinuität“. Der Rest von uns nennt es Daten-Duct-Tape.
Und das wird so schnell nicht verschwinden. Mit der Explosion von IoT-Geräten – Sensoren, Zählern, Widgets und allem dazwischen – findet der USB-Standard immer neue Anwendungen. Er ist der universelle Übersetzer der Hardware-Welt: einfach, günstig und überall.
Wie viele USB-Geräte kann man anschließen, bevor das Universum kollabiert?
Jeder Labortechniker stellt irgendwann die Frage: „Können wir nicht noch eines hinzufügen?“ Technisch unterstützt USB bis zu 127 Geräte pro Controller. In der Praxis? Versuchen Sie ein Dutzend stromhungriger Peripheriegeräte – und sehen Sie zu, wie Ihr Laptop nach Luft schnappt.
Stromversorgung, Bandbreite und Latenz haben alle ihre Grenzen – und die Physik kümmert sich nicht darum, wie viele RGB-Spielereien Sie im Sonderangebot gekauft haben. Diese vierstufige Daisy-Chain aus Tastaturen, Audio-Interfaces und SSDs sieht vielleicht cool aus – bis die Hälfte während Ihrer Präsentation aussteigt. Die Quintessenz: Behandeln Sie USB wie Kaffee oder Whiskey – ein bisschen reicht völlig aus.
Kabelwahnsinn vorbei – vielleicht
Alle paar Jahre behauptet jemand, USB sei „endlich gelöst“. Dann ändert sich wieder der Stecker, und alle stürzen sich auf neue Kabel. Doch die Wahrheit ist: USB ist nicht nur ein Anschluss – es ist der Kleber, der Jahrzehnte von Hardware zusammenhält. Von verstaubten Fabrikmaschinen bis zu hochmodernen Drohnen – es ist der einzige Standard, der wirklich geblieben ist. Hier finden Sie eine Übersicht der USB-Geschwindigkeiten, falls Sie einen Abstecher machen möchten.
Also: Auf Fortschritt, der endlich praktisch aussieht. Wenn das EU-USB-C-Mandat tatsächlich hält, was es verspricht, können wir eines Tages vielleicht unsere Kabelschublade öffnen und wirklich wissen, was wohin gehört. Bis dahin – halten Sie Ihre Hubs unter Strom, beschriften Sie Ihre Kabel und achten Sie auf konforme Ladegeräte.
